Geboren: into the cold…
Im Dezember, im Allgäu, in einem besonders kalten Winter, wo die Schneeberge dräuten. Die ersten Lebenswochen immer mit Mützen und Anoraks verschönert – deshalb das Faible für Kopfbedeckungen aller Art und die Begeisterung für Winter.
Schule: auch…..
Nach Aussagen der Mutter befand Nicola Förg nach dem ersten Schultag, dass sie dort nicht mehr hinzugehen gedenke. Nun ja, es wurden dann doch 13 passionslose Jahre mit Noten, die gereicht haben.
Leistungskurse: die Wahl war beschränkt….
Latein, weil der Deutsch LK nicht zustande kam, weil der Leiter für Englisch ein völliger Pfosten gewesen wäre und Französisch nie die Sprache des Herzen war. Merde, wer erfindet schon einen schwachsinnigen „subjonctif“! Und Kunst, was eine der ersten großen Lebenstragödien werden sollte.
Passion der Kindertage: Pferdewahn
Bemerkenswert war die Causa Meersau: Es begab sich, dass aus zwei Meerschweinchen 38 wurden. Es begann mit Moby und Manuel, wobei Manuel eben doch eine Manuela war. Auf einem 8000 Quadratmeter Grundstück entkam immer mal so ein Tierchen, es war diese Zermürbung durch die Meerschweinjagd, die den Vater zum leichtfertigen Satz animierte: „Wenn du die Scheißviecher weggibst, kauf ich dir ein Pferd.“ Bei einer, die in einem leeren Kuhstall unzählige Meersauen und Karnickel hatte, wurden die 38 zur Blutauffrischung reingekippt. Dem Vater dämmerte, dass er zu seinem Wort stehen musste. Man fuhr zu Besichtigung eines Fjordpferdes ins Westallgäu an die Grenze Neuhaus. Das Pferd gehörte einem Grenzbeamten, das Kind sollte Probe reiten. Der Norweger mit dem harmlosen Piepmatz-Namen Hansi hatte die Statur eines kleinen Kaltbluts, donnerte außer Sichtweite davon, auch gleich mal durch zwei Zäune. Irgendwie gelangte das Kind retour und natürlich kam strahlend die Standardantwort „War ganz toll!“ Heute ist klar, dass der Grenzer wusste, wie gelogen das war! Das Kaliber wurde gekauft, weil die Mutter fand er habe so schöne Wimpern.
Passion der Jugend: schlaflos im Allgäu…
Nachts in der unerreichten, legendären, kultigen Kemptener Diskothek Pegasus, tags Surfen an Alpsee, Niedersonthofner See und Gardasee. Als Sonne noch nicht böse war, lag man in Ermangelung von Wind mit Melkfett eingeschmiert auf den Brettern oder fuhr mal schnell zum Frühstücken an den Gardasee. Die Falten heute sind damals hart erarbeitet…..
Studium: auch….
Germanistik und Geographie, vor allem letzteres hinterließ tiefe Einblicke ins Leben. Die Professoren waren eher antik, einer, der das wenige Haupthaar immer elegant über den Kopf klatschte, war zum letzten Mal 1962 mit Studenten in Graubünden gewesen und bemängelte das schnelle Fortschreiten der Zeit. Ein anderer ignorierte Frauen und Männern warf er entgegen. „Haben Sie gedient?!“ Und noch einer vertrug so viel Wein, dass all jene, die auf der Südtirol Exkursion dabei waren, bis heute wissen: Alles, was über Promille und Alkoholresorption je gesagt wurde, ist falsch…
Beruf: braucht man ja fast….
Weil der mäßige Abi-Schnitt bei einem Tiermedizinstudienplatz zu gefühlt 100 Semestern Wartezeit geführt hätte, etwas mit Schreiben. Nach Stadtzeitung in Kempten und Privatradio noch zu Studienzeiten dann Volontariat, dann Redaktion bei einem Reisemagazin mit der bitteren Erkenntnis, dass man viel verwaltete, wenig schrieb. Also Freelance mit vielen bunten erhellenden Reisen .. und 2002 kam der erste Kriminalroman.
Lesen: immer!
Die kleine Nicola Förg fraß Unmengen von Pferdebüchern. Alle Brittas, die auf Silber siegten und alle Besses, die Ponys bekamen. Die kleine Leserin dachte ernsthaft über eine Auswanderung nach Schweden oder wenigstens England nach, denn dort gab es Ponyhöfe, Ponyturniere, tolle und wahnsinnig weise große Mädchen, die Reitunterricht gaben. Später waren es Hölderlin und Paul Celan, beide bis heute hoch verehrt. Und weniger literarisch: Dick Francis, Minette Walters, Margret Atwood und natürlich alle Inspector Jurys.
Lieblingsbuch:
Hotel New Hampshire, Das Foucaultsche Pendel und Paul Bowles „Himmel über der Wüste“, mit der großen Wahrheit dass keine Flucht helfen kann: Man nimmt sich immer selber mit! Und natürlich Astrifd Lindgren, dier ich zutiefst verehre!
Musik.. ist gut, wenn sie die Seelen berührt.
Na klar, eine Jugend in den Achtzigern ist eine Jugend mit neuer Deutscher Welle. Als zweites Konzert meines Lebens: Ideal im Schwabinger Bräu in München! Deine blauen Augen….Ansonsten all die Ikonen: Duran Duran, Heaven 17 und Ultravox, gibt es Besseres als „Dancing with tears in my eyes“? Dazu immer und bis heute Seelenmusik: Pavlov´s Dog, Pink Floyd, Asia, Kansas, Marillion, Manfred Mann, Alan Parsons. Das war Musik, das waren Konzeptalben! Und weil junge Leute auch ungeheuer Berührendes leisten: Chapeau an Birdy und Hozier. Natürlich auch The Weekend…
Lieblingslied:
Stairway to Heaven, On the Border, The Raven
Fünf Dinge, die unverzichtbar sind:
+ Mann und bester Freund Lutz
+ all diese unglaublich großartigen Katzen
+ heiße Badewanne
+ allerbester Cappuccino in der Frühe
+ Stille
+ und dann kommen Skifahren, Pferde, Schnee, trockener Weißwein, Salatbar, Käse!
Fünf Männer, die Nicola Förg an die Diner Tafel einladen würde:
+ Midas Dekkers, weil der Humor der Niederländers in „Von Larven und Puppen“ zum Hinknien ist.
+ Alexander Gerst, kluger Mann, wahre Worte
+ Samu Haber von Sunrise Avenue, einfach fürs Auge und das Gemüt!
+ Welke von der Heute Show
+ Einen Jokerplatz, man weiß ja nie….wenn er Zeit hat sehr gerne Hannes Jeanicke
Schwächen:
Zeitmangel, Ungeduld, Gerechtigkeitstick.
Als ein Nachbarjunge eines der Meerschweine quälte, haute ihm die kleine Nicola eine Zaunlatte auf den Schädel. Das gab ziemliche Aufruhr in der nachbarschaftlichen Beziehung, aber die Sau war gerettet. Später war es ein ungleicher Kampf mit einem Lehrer-Soziopathen, der in der Kollegstufe den LK so terrorisierte, dass jedes Mal eine der eigentlich taffen Damen hinausging. Der Kampf ging zu seinen Gunsten aus, aber im Herzen war die schwertschwingende Kämpferin die Siegerin. Lieber verwundet, als eingelenkt, Opportunismus wird wohl selten der Vorwurf sein…